ndsätzlich wird die Bildung der Chloramine beeinflusst durch:
- pH-Wert
- Art und Struktur der (organischen) Stickstoffverbindungen
- Konzentration der Stickstoffverbindungen
- Molare Verhältnisse von Chlor zu Stickstoffverbindungen
- Reaktionszeit
- Temperatur
Hierzu nun im Einzelnen zu ein paar oben genannten Punkten:
- pH-Wert
Bei pH-Werten > 7 wird hauptsächlich Monochloramin (MCA, NH2Cl) gebildet, während bei pH-Werten von etwa 4 bis 7 Dichloramin (DCA, NHCl2) entsteht. Bei pH-Werten < 3 setzt bevorzugt die Bildung von Trichloramin (TCA, NCl3), besser als Stickstofftrichlorid bezeichnet, ein.

Dies gilt streng genommen aber im Wesentlichen für die Umsetzung von Ammonium/Ammoniak mit Chlor; organische Stickstoffverbindungen können durchaus abweichende Resultate liefern. Wie ihr der nachfolgenden Tabelle entnehmen könnt, wäre ein pH-Wert von 8,2 für die Chlorung von Ammonium/Ammoniak ideal, da hier das beste Verhältnis von HOCl zu NH3 vorliegt.
Fazit:
Man kann also grundsätzlich festhalten, dass die Bildung von Chloraminen über den nahezu gesamten pH-Wert-Bereich stattfinden kann. Im sauren Bereich bilden sich aber eher flüchtige Chlormine in Form von Stickstofftrichlorid (NCl3). Die Flüchtigkeit von TCA ist ca. 1000fach höher als die von MCA. Damit hauptverantwortlich für den Hallenbadgeruch und die Augenreizungen

- Art und Struktur der (organischen) Stickstoffverbindungen
Es hat sich gezeigt, dass die Molekülstruktur, insbesondere bei organischen Stickstoffverbindungen, einen erheblichen Einfluss auf die Art und Menge des gebildeten Chloramins hat. Es wird – bei entsprechendem Chlorüberschuss häufiger R-NCl2 gebildet. Elektronenziehende Gruppen im Molekül begünstigen dann die Abspaltung von TCA, wie z. B. bei Amiden (à Harnstoff) oder α-Aminosäuren (à Glycin). Auch hier ist häufig ein deutlicher Überschuss von Chlor entscheidend, wenn es um neutrale pH-Bereiche wie im Badebeckenwasser geht. - Konzentration der Stickstoffverbindungen
- Molare Verhältnisse von Chlor zu Stickstoffverbindungen
Mehrfach chlorierte Amine können besser gebildet werden, wenn ein deutlicher Überschuss an Chlor vorliegt. Es kommt also auch auf die Menge des Eintrags von Stickstoffverbindungen an.
- Reaktionszeiten
Je nach Art und Konzentration der Stickstoffverbindung und dem Verhältnis von Chlor zur Stickstoffverbindung kann die Umsetzung mehrere Stunden bis Tage in Anspruch nehmen. So hat sich gezeigt, dass Harnstoff in geringen Konzentrationen auch in Gegenwart von Chlor über einen längeren Zeitraum nachweisbar war. - Temperatur
Je höher die Temperatur desto schneller die Chloraminbildung.
Hinsichtlich der Beseitigung von Chloraminen sind möglich:
- Knickpunktchlorung
Hier muss die Chlorkonzentration so groß sein das der Konzentrationsüberschuss zum Stickstoff (z. B. als Ammonium) deutlich größer als 5 ist. - Adsorption an Aktivkohlen
- UV-Bestrahlung mit Mitteldruckstrahlern
Außerdem sollte man vorbeugende Maßnahmen wie vorherige Körperreinigung (Duschen) und Toilettengänge nicht vernachlässigen.